Heizöl kaufen trotz Schufa – aussichtslos?
Ein erheblicher Anteil der Menschen in Deutschland kennt Vertragsablehnungen, die sich auf eine negative Schufa und der schlechten Bonität beziehen. Nur ist es zwar ärgerlich, wenn keine Kreditkarte oder ein Kredit bewilligt wird, beim Heizölkauf sehe die Situation jedoch völlig anders aus. Daher wollen wir an dieser Stelle der Frage nachgehen, ob es möglich ist, Heizöl trotz schlechter Schufa zu kaufen.
Weshalb interessiert die Schufa beim Heizöl?
Gerade im sogenannten Fernabsatz greifen Unternehmen fast immer auf die Dienste einer Bonitätsdatei zurück. Die Schufa ist eine solche und vermittelt anfragenden Unternehmen eine Einschätzung über die Zahlungsfähigkeit eines Kunden. Unternehmen machen dies, um sich im Vorfeld Informationen zu verschaffen und prüfen zu können, ob ein Vertrag ein zu hohes Risiko birgt. Grundsätzlich gilt somit auch beim Heizöl:
• Bonitätsauskunft – es wird zwar oft behauptet, dass keine Schufa-Abfrage stattfindet, doch läuft diese meist automatisch. Die Frage ist nur, wie genau ein Unternehmen hinschaut und welche internen Vorschriften es bezüglich der Bewertung gibt.
• Kauf möglich? – es hängt von den internen Vorgaben ab. Allerdings wird bei Heizöl meist noch ein moralischer Faktor mit hinzugezogen. Ohne die Lieferung von Heizöl könnte eine unzumutbare Situation entstehen, zugleich könnte die Härtefallregelung greifen.
Im Allgemeinen ist es gut möglich, trotz negativer Einträge in der Schufa Heizöl liefern zu lassen. Natürlich ist es besser, wenn die Bonitätsauskunft möglichst positiv ausfällt. Im geringen Maße kann sogar jeder für sich prüfen, wie es um die eigene Schufa-Auskunft bestellt ist und ob der Score nicht verbessert werden kann. Über eine private Auskunft lassen sich die Einträge prüfen und eventuell sogar löschen.
Heizöl trotz Schufa bestellen: Das ist zu beachten
Viele Lieferanten für Heizöl kommen ihren Kunden durchaus entgegen. Ratenzahlungsvereinbarungen sind nicht selten, trotzdem belasten sie die eigenen Finanzen natürlich deutlich. Um neue Schufa-Einträge zu vermeiden, gilt:
• Ansparen – die meisten Hausbesitzer machen es ohnehin, dennoch sollte erwähnt werden, dass monatlich ein guter Betrag für die nächste Heizölbestellung zurückgelegt werden sollte. Selbst bei der Vereinbarung einer Ratenzahlung ist es günstiger, diesen Betrag als Anzahlung zu verwenden. Die noch zu leistenden Raten sind nun niedriger oder laufen über einen kürzeren Zeitraum.
• Preise vergleichen – generell sollte versucht werden, die Kosten insgesamt zu senken. Wer das Heizöl online vergleicht, kann mitunter deutliche Beträge einsparen und somit die eigene Belastung senken. Der Wechsel der Heizölanbieter ist problemlos möglich, sofern keine feste vertragliche Verpflichtung besteht. In diesem Fall spielt die Schufa aber keine Rolle, da der Vertrag längst zustande gekommen ist.
• Beim Kauf sparen – abseits des Preisvergleichs geben Lieferanten Rabatt für Heizöl, wenn große Mengen mit mehreren Lieferstellen geordert werden. Aus diesem Grund raten wir dazu, sich möglichst mit Nachbarn zusammenzuschließen und eine Gemeinschaftsbestellung zu tätigen.
Werden ohnehin Sammelbestellungen avisiert, so ist die persönliche Schufa-Auskunft nebensächlich, sofern ein anderer Nachbar die Bestellung ausführt. Da in diesem Fall das Vertragsverhältnis zwischen Nachbar und Lieferant hergestellt wird und man selbst nur ein privates Geschäft mit dem Nachbarn tätigt, wird die eigene Bonität überhaupt nicht überprüft.
Schlechte Bonität: Höhere Preise?
Auf die Lieferung von Heizöl wird selten bei einer schlechten Bonität verzichtet. Wie schon gesagt, könnte das schnell zu Härtefallentscheidungen führen, die jeder Lieferant umgehen möchte. Aber könnte ein Heizölanbieter Sicherheiten verlangen?
• Preisaufschlag? – den eigentlichen Ölpreis am Tag der Vertragsanfrage kann ein Anbieter nicht verändern. Theoretisch könnte aber ein Risikoaufschlag erhoben werden, der wiederum die Gesamtkosten erhöht.
• Ratenzahlung – sie könnte bei einer schlechten Bonität verweigert werden. Alternativ steigen bei der Ratenzahlung natürlich die Zinskosten durch den niedrigen Bonitätsscore. Ein Risikoaufschlag über die Zinsen ist gängig.
Aus Sicht des Heizöllieferanten ist die Lieferung trotz schlechter Schufa eher risikofrei. Da die Lieferung im Regelfall vom Besitzer des Hauses geordert wird, steht notfalls die Sicherheit dort, wo der Heizkessel steht: Auf dem Grundstück. Im drastischen Fall könnte er eine Vollstreckung beantragen oder auch nur den Öltank wieder leerpumpen. Die letztere Variante wird allerdings höchst selten durchgeführt, da sie Aufwand und Kosten bedeutet und ohnehin nicht die gelieferte Menge abgepumpt werden kann.
Trotz Schufa den Vergleich wagen
Der Vergleich der Heizölanbieter ist jedermann zu raten. Gerade Menschen mit einer negativen Bonität können sich über den Vergleich günstigere Preise sichern und somit ein wenig mehr finanziellen Spielraum verschaffen. Unser Vergleich ist kostenlos und bietet einen umfangreichen Einblick in die Liefermöglichkeiten.
Wer bereits ahnt, dass es zu Aufpreisen oder Ablehnungen kommen könnte, sollte wirklich eine Sammelbestellung mit Nachbarn versuchen und den Nachbarn bestellen lassen. Die eigene Bonität spielt nun nur noch zwischen dem Besteller und einem selbst eine Rolle, eine Schufa-Auskunft wird gar nicht erst eingeholt. Ist das nicht möglich, können Ratenzahlungsvereinbarungen trotz Schufa den Ölkauf erleichtern. Bei bestehenden Festverträgen ist ein Wechsel des Anbieters oft nicht möglich, dafür besteht schon Liefersicherheit, sofern es nicht zu einem Zahlungsausfall kommt.
