Biogas, Klimagas und Ökogas- wirklich alles Klimatarife?
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*Es kann vorkommen, dass wir nicht alle Anbieter im Vergleichsrechner haben. Sollte Ihnen ein Anbieter fehlen, so schreiben Sie uns bitte an!
Das Klima schützen. Viele Verbraucher möchten das unterstützen. Die Regierung treibt die Energiewende voran. Doch ist wirklich alles Öko, wo auch Öko draufseht? Mit dem schlechten Gewissen der Verbraucher oder deren Bemühen irgendwie die Umwelt zu entlasten, lässt sich viel Geld verdienen. Das haben auch die Energielieferanten erkannt, die Biogas, Klimagas oder Ökogas anbieten. Doch sind das alles Klimatarife? Und wo wird der Verbraucher eigentlich ehrlich über diese Form der Gasgewinnung aufgeklärt?
Wir wollten es genauer wissen und haben recherchiert. Leider ist bei unserer Recherche nicht nur Gutes herausgekommen, denn bei genauem Hinsehen sind Biogas, Klimagas und Ökogas nicht alles nützliche Klimatarife.
Was steckt hinter den „grünen Tarifen“ und warum lohnt es sich vor Vertragsabschluss hinter die Kulissen zu schauen? Bieten alle Klimatarife einen ökologischen Vorteil oder wo passiert genau das Gegenteil?
Wenn Sie sich für einen echten grünen Gastarif entscheiden möchten, dann lesen Sie weiter. Günstiges Ökogas finden Sie über unseren Gastarifrechner, den wir kostenlos und unverbindlich bereitstellen. Nach Eingabe der Postleitzahl und Größe Ihres Wohnraumes, alternativ Ihrem Jahresverbrauch, erhalten Sie zahlreiche Tarifangebote für günstiges Ökogas.
Biogas- wie viel Bio ist drin im Biogas?
Um diese Frage zu beantworten, muss man erst einmal wissen, wie Biogas überhaupt gewonnen wird. Biogas wird durch die Vergärung regenerativer Biomasse gewonnen. Die regenerative Biomasse sind Rest- und Abfallprodukte aus der Land- und Forstwirtschaft, wie zum Beispiel Restholz und Gülle. In speziellen Anlagen wird die Masse vergoren. Im Vergärungsprozess entsteht zu 60-65& Methan, ein brennbares Gas, das auch Hauptbestandteil von Erdgas ist. Biogas wird als klimaneutral bezeichnet, da nur die Menge CO2 freigesetzt wird, die zuvor von der Biomasse aus der Atmosphäre gezogen und gespeichert wurde. Das bedeutet, es entsteht ein Kreislauf, in dem kein überschüssiges CO2 freigesetzt wird. Allerdings wird auch kein CO2 eingespart. Hinzu kommt, dass fossile Energieträger eingespart und ungenutzte Pflanzenabfälle sinnvoll verwertet werden.
Nachteilig ist ganz sicher, dass die Abfälle aus der Landwirtschaft zum größten Teil aus der Massentierhaltung (Gülle) und intensiver Landwirtschaft(Monokulturen) entstehen. Das wohl größte Manko von Biogas ist der Anbau von Pflanzen, wie zum Beispiel Mais, für die Gewinnung von Biogas. Mais ist ein Lebensmittel, bzw. auch ein Futtermittel, das nicht zur Gewinnung von Biogas angebaut werden sollte. Sieht man sich die Vor- und Nachteile an, handelt es sich um ein eingeschränkt biologisches Produkt zur Wärmeerzeugung.
Zwei Anbieter unter den Biogas Anbietern verzichten allerdings auf die Verwendung von Biogas, das über die Massentierhaltung und durch den Anbau von Genpflanzen gewonnen wurde. Hervorzuheben sind hier Naturstrom und LichtBlick, die auch bereits im Bereich Ökostrom zu den mehrfach ausgezeichneten Testsiegern gehören. Wenn Sie sich für einen Biogas Anbieter entscheiden möchten, dessen Biogas unter ethisch und landwirtschaftlich sinnvollen Bedingungen gewonnen wurde, empfehlen wir Naturstrom und LichtBlick.
Klimagas- tatsächlich ökologisches Gas?
Kommen wir zu wohl größten Schummelei unter den Öko Gastarifen, dem Klimagas. Was sich zunächst ganz nett und ziemlich grün anhört, ist letztlich nur ein Handel mit Zertifikaten. Bei Klimagas handelt es sich um nichts Anderes als ganz normales Erdgas. Der Anbieter von Klimagas garantiert lediglich mit dem Kauf von Emissionszertifikaten, dass die CO2 Belastung wieder ausgeglichen wird. Bedeutet konkret, dass an anderer Stelle klimafreundliches Gas gewonnen wird.
Eine andere Variante von Klimagas sind die so genannten Klimatarife. Hier wird der Mehrpreis des Ökogas genutzt, um die regenerative Energieerzeugung in Schwellen- und Entwicklungsländern zu finanzieren. Konkret heißt das nichts anderes, als das der Anbieter von Klimatarifen den bereits entstandenen CO2 Ausstoß zu kompensieren versucht, in dem er an anderer Stelle Klimaschutzprojekte unterstützt. Bestenfalls würde sich der CO2 Ausstoß ausgleichen. Tut er aber in den meisten Fällen nicht, da bislang nicht bewiesen werden konnte, dass Klimatarife zur Vermeidung von CO2 bitragen. Hinzu kommt, dass der Ausbau erneuerbarer Energien nicht gefördert wird. Greenpeace Energy, siehe dazu auch „Was ist Ökostrom?“, lehnt sowohl Klimagas als auch Klimatarife ab. Und letztlich erschließt sich der Sinn beider „umweltfreundlicher Gaserzeugungen“ nicht.
Ökogas- klingt toll, ist es auch toll?
Ökogas klingt toll, ist es auch toll? Zunächst einmal kann man sich nur vorstellen, dass Ökogas umweltfreundlich und klimaneutral gewonnen wird. Ziemlich unverbindlich, denn viel mehr lässt sich nicht ableiten. Und genau hier steckt auch das Problem, denn der Begriff Ökogas ist rechtlich nicht geschützt und kann erst einmal so ziemlich alles bedeuten. Ökogas kann Biogas sein, aber auch Klimagas.
Bei vielen Gasanbietern bedeutet Ökogas, dass das gelieferte Gas mindestens einen Anteil klimaneutrales Biogas enthält. Meist es sind um die 10%, der Rest ist normales Erdgas. Ökogas kann aber auch den Handel mit Zertifikaten bedeuten, den wir einen Abschnitt zuvor ausführlich erklärt haben.
Wir konnten lediglich einen Gasanbieter finden, dessen Ökogas tatsächlich zu 100% aus vollständig erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird. Das Ökogas von Greenpeace Energy.
Windgas von Greenpeace Energy
Das Konzept zur Gewinnung von Windgas beruht auf der Nutzung überschüssiger Energien. Natürlich sollte es sich um erneuerbare Energien handeln, sonst wäre das Konzept für Greenpeace Energy nicht sinnvoll. Zitat aus der Greenpeace Erklärung: „Wir machen Windstrom zu Windgas und damit speicherbar. Das heißt konkret, wir nutzen Ökostrom, vor allem Windstrom, um durch ein Elektrolyseverfahren aus Wasser Wasserstoff zu gewinnen. Dieser Wasserstoff kann dann als kostbarer Energieträger ins reguläre Gasnetz eingespeist werden. Dort lässt sich das Gas wie gewohnt speichern, transportieren und nutzen.“
Noch besteht das Gas von Greenpeace Energy aus einem Gemisch von Erdgas und Windgas. Das soll sich aber baldmöglichst ändern, denn das Ziel sind 100% Windgas. Das kann Greenpeace Energy nur mit Ihrer Unterstützung erreichen, denn je mehr Verbraucher sich für den Windgas Tarif entscheiden, umso mehr Windgas kann produziert und eingespeist werden.
Fazit- nicht alles Öko wo Öko draufsteht
Unser Fazit fällt hier leider nicht besser aus als auch bei unserer Recherche zu den Ökostrom Tarifen. Vieles klingt gut, aber nicht überall wo Öko draufsteht, ist auch Öko drin. Wenn Sie sich für Ökogas entscheiden möchten, schauen Sie genau hin und lesen Sie bei den jeweiligen Gasanbietern ganz genau nach, wie deren so genanntes Ökogas gewonnen wird. Möchten Sie „nur“ Ihr schlechtes Gewissen beseitigen, dann reicht ein Klimatarif. Möchten Sie sich aktiv an der Senkung des CO“ Ausstoßes beteiligen und geben Sie sich nicht mit einem Gastarif zufrieden, der sich Öko deklariert, aber wenig nachhaltig ist, entscheiden Sie sich zum Beispiel für den Gastarif von Greenpeace Energy. Das soll selbstverständlich nur eine Empfehlung sein. Nutzen Sie unseren Gstarifrechner und vergleichen Sie die verschiedenen Ökogas Tarife.